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Alles ist großartig gelaufen heute. Wir sind zu einer humanen Zeit von Marrakesch aus gestartet und haben am frühen Nachmittag Ouzoud erreicht, so dass wir noch genug Zeit hatten, eine ausgedehnte Wanderung zu den Wasserfällen (mit Hunden – trotz Affen) zu unternehmen, abends noch zusammen zu kochen und sogar noch ne Runde Werwolf zu spielen. ;)

Gestern hab ich dann also Ana und Roland stilsicher mit dem Mercur vom Flughafen abgeholt und sie zu uns auf den Campingplatz chauffiert. Viel ist nicht mehr passiert an dem Abend, außer dass wir noch alle zusammen gut gegessen haben. Roland hat uns leider eine Angina aus dem Winter mitgebracht, mal sehen, wie sich das die nächsten Tage so entwickelt.

Wir haben heute planmäßig Marrakesh erreicht, die Autobahn war echt stinklangweilig, aber immerhin sind wir gut vorangekommen. Hier haben wir uns erstmal auf dem Campingplatz einquartiert und machen uns noch eineinhalb gemütliche Tage, bis dann endlich unser Besuch kommt!

Wir sind gestern wie geplant auf dem CP angekommen, um nach langer Zeit endlich mal wieder Wasser zu bunkern und Wäsche zu waschen. Der Platz („Le jardin der Koudya) ist recht interessant aufgebaut. Eigentlich ist es mehr eine Art große Farm, die ihr Geschäftsmodell noch um den Punkt „Wohnmobilstellplatz“ erweitert hat. Das Gelände ist sehr weitläufig (super mit Hund), man kann stundenlang durch die Orangenfelder laufen und das Probieren ist ausdrücklich erlaubt... ;)

Nach einigen wirklich schönen Tagen mit Lagerfeuer an den blauen Felsen von Tafraoute haben wir uns dann entschlossen, eine kleine Rundfahrt durch die Berge und Täler der Region zusammenzustellen. Es war eine grandiose Idee, mir gefällt die Landschaft hier um Tafraoute ja sehr gut und die Tour war wirklich sehr abwechslungsreich. Zuerst über einen asphaltierten Pass mit vielen Serpentinen und grandioser Aussicht, dann wieder hinab ins Tal, über eine in den Fels geschlagene Strasse vorbei an kleinen Seen, im Anschluss tief im Tal durch enge Palmerie.

So anstrengend der letzte Tag war, so beeindruckend war der heutige! Zum Einen ist es schwer zu beschreiben, wie eindrucksvoll es sein kann,wenn sich nach wochenlangem Fahren durch flache, karge Wüste plötzlich die Gebirgsketten des Anti-Atlas vor einem aufbauen und nahezu gleichzeitig die Landschaft auf einmal wieder grün wird. Zum Andern haben wir beschossen, so bald wie möglich von der N1 abzubiegen und uns über kleine Bergstrassen nach Tafraoute durchzuschlagen – eine hervorragende Entscheidung.

Wir sind dann also heute früh zeitig gestartet und erstmal noch ein kleines Stück Richtung Süden gefahren, um nochmal (billigen Westsaharadiesel) zu tanken und sind dann gemeinsam die N1 hochgeballert. Direkt nach der Ortseinfahrt TanTan – ja, ausgerechnet TanTan - dann wieder mal Drama: Der geflickte Reifen, den ich erst in Boujdour montiert hatte, war schon wieder platt. Also erstmal wieder den megaporösen Ersatzreifen montiert und in Schrittgeschwindigkeit durch TanTan geeiert, um eine Reifenbude aufzutun...

Wir haben heute nach einigen Tagen Pause in Boujdour wieder ganz ordentlich Strecke gemacht und sind bis zu einer Bucht gefahren, die ein Stück südlich von TanTan-Plage liegt. Hier haben wir Marc von http://www.staude-unterwegs.de, seinen Gast Jordi und Alex mit seinem Hymer kennengelernt. Marc und Jordi haben die nächsten Tage Geburtstag und würden ihn gerne in Tafraoute bei den blauen Steinen feiern.

Nachdem wir heute früh den wunderschönen Strandstellplatz in Lamhiriz verlassen haben, haben wir eine Mörder-Etappe hinter uns gebracht. Lamhiriz – Boujdour, 570km. Vormittags abgefahren, kurz nach Einbruch der Dunkelheit angekommen. Eigentlich hatten wir ja überlegt, in Dakhla noch einen Stop einzulegen, aber als wir dann am Kreisverkehr standen, wollten wir doch lieber noch Strecke machen. Jetzt stehen wir wieder auf genau dem Campingplatz, auf den wir eigentlich nie wieder wollten (seltsamer Platzwart) und haben das Gefühl, uns schon wieder eine Pause verdient zu haben.