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Ein kleiner Nachtrag: bewegte Bilder von unserem Wüstenausflug...

Unser Aufenthalt in Tata hat sich noch einen Tag verlängert, weil ich beim unterm Auto rumkriechen was gefunden hab, was meine Besorgnis ein klein wenig erregt hat. Um die Reserveradhalterung unters Heck zu zimmern, hatten wir bereits vor Herberts Iranreise den Auspuff gekürzt und etwas verlegt. Wie sich jetzt herausgestellt hat, kommt die Hinterachse beim Einfedern des Autos anscheinend so weit nach oben, dass das Differential gegen das Auspuffrohr schlägt. Wäre eigentlich kein großes Problem, wenn nicht genau dazwischen die Bremsleitung zum hinteren linken Rad verlaufen würde ;)

Ein relativ erfolgreicher Tag liegt hinter uns: Unser Reserverad hängt reparierterweise wieder unter dem Laster. Wir sind mittags erstmal eine Runde durch die Stadt spaziert, um Brot und Geld zu holen und haben dabei nach Reifenbuden Ausschau gehalten. Nur 3 Straßen vom CP entfernt haben wir dann auch eine gefunden, wo auch LKW-Reifen und sogar eine Sprengringfelge davor rumlagen. Nachdem ich ihm auf der Kamera ein Foto unseres Schadens gezeigt habe, war klar: „Mashi Mushkil!“.

Wir sind natürlich auf dem CP im Foum Zguid festgesifft und haben es in den 4 letzten Tagen nur geschafft, das absolut Nötigste zu erledigen. Zu unserer Verteidigung muss man sagen, dass auch echt ne Menge Sand im Auto war. ;) Das hatte aber auch sein Gutes, wir haben viele interessante, sympathische Leute kennengelernt. Andreas und Tina aus Siegen mit ihrem absolut wundervoll konzipierten und aufgebauten Steyr 12M18 zum Beispiel. Oder das Pärchen aus den Niederlanden und Schweden, die eigentlich im Wohnwagen in Spanien leben und gerade mit ihrem T3 eine Winter-Auszeit in Marokko nehmen.

Nach insgesamt vier grossartigen Tagen Wüste haben wir gestern am frühen Nachmittag Foum Zguid erreicht – und prompt die andere Gruppe (DAF, Vario und MAN) wiedergetroffen. Unsere erste richtige Piste war wirklich eine Art Offenbarung. Die Weite und Einsamkeit lässt sich nur schwer in Worte fassen, ebensowenig wie das Gefühl am Lagerfeuer zu sitzen mit einem überwältigenden Sonnenuntergang in der einen Richtung und einem riesigen, roten Mond auf der anderen ;)

Wahrscheinlich auch ein klein wenig aus Mitleid, dass unser schöner Laster in Marokko rumfährt und noch kein einziges Mal Sand gesehen hat, haben die drei Österreicher beschlossen, mit uns die Piste von M'Hamid nach Foum Zguid zu fahren! Sie sind die Piste vor ein paar Tagen schon in Begleitung eines KATs gefahren, wollen aber noch eine andere Variante ausprobieren. Unser Glück!

Wir haben dann also nach wunderschöner Fahrt über Gebirgsstraßen und die ersten Ausläufer des Draa-Tals am Donnerstag den CP in Zagora erreicht und waren baff: Nach fast einem Monat Marokko in dem wir an anderen Touristen nur die zwei Holländer mit dem DAF und einige wenige Joghurtbecher getroffen haben, stand hier auf einmal eine komplette Reihe des Campingplatzes voll mit Expeditionsmobilen aus Deutschland und Österreich.

Ich weiss, schon lange kein Update mehr – uns geht’s einfach zu gut! ;) Der Platz am Stausee hat uns so gut gefallen, dass wir noch eine Nacht drangehängt haben. Außer einem größeren Spaziergang und so richtig faul sein ist wenig passiert, abends haben wir noch gut gegessen und sind dann relativ zeitig ins Bett.

Noch ein kleines Video hinterher. Wer alle Lieder, die im Video vorkommen in die Kommentare schreibt, der... ähh... hat gewonnen? ;)